Misteltherapie während der Chemo – ja oder nein?

Darf man während der Chemotherapie Mistelpräparate einsetzen oder nicht?

„Mein Onkologe sagt, ich solle während der Chemotherapie keine Mistel spritzen, danach sei es kein Problem“ – so kommen viele Patientinnen zu mir.

Ich habe mich mit der wissenschaftlichen Abteilung des Herstellers von „Iscador“ – einem der anthroposophisch aufbereiteten Mistelprodukte – in Verbindung gesetzt um eine Stellungnahme zu erhalten. Vielleicht auch eine Anregung für meine Patient/innen. Im Folgenden gekürzt die Antwort:

„…bei Onkologen und Schulmedizinern ist die Meinung verbreitet, dass eine Kombination von Chemotherapie und Mistel nicht möglich sei und es zu Wechselwirkungen kommen könne. …Unsere Erfahrung, die sich auf diverse Studien stützt, ist vielmehr, dass die Patienten von einer gleichzeitig zur Chemotherapie durchgeführten Misteltherapie profitieren können. Es muss allerdings beachtet werden, dass unter Chemotherapie eine verstärkte Entzündungsreaktion auftreten kann, weswegen auf eine Dosissteigerung während der Chemotherapie meist verzichtet wird. Von folgenden Vorteilen können die Patienten bei einer additiven Misteltherapie profitieren:

Chemotherapie: Iscador® reduziert die Nebenwirkungen einer Chemotherapie und erleichtert die Verabreichung der Zytostatika-Behandlung in optimaler Dosierung. 

So hat sich bei vielen Patienten, die unter Chemotherapie stehen, gezeigt, dass die Verordnung von Wachstumsfaktoren für Leukozyten zur Vermeidung einer Neutropenie nicht mehr erforderlich ist, weil der Mistelextrakt so stark immunmodulierend wirkt, dass die Chemotherapie ohne Dosisreduktion durchgeführt werden kann. 

Ebenso tritt während fast jeder Chemotherapie eine unterschiedlich starke Emesis (Erbrechen) auf, die die Lebensqualität der Patienten massiv einschränkt. Viele Untersuchungen zeigen, dass diese Übelkeit unter Iscador® deutlich reduziert wird. Somit benötigen viele Patienten kaum oder keine Antiemetika während ihrer Chemotherapie. 

Weiterhin reduziert Iscador® gastrointestinale und kutane Nebenwirkungen, die ebenfalls ein Hauptproblem der Chemotherapie darstellen. Gegebenenfalls können die Lokalreaktionen an der Injektionsstelle bei der Kombination mit einer Chemotherapie stärker ausfallen, so dass die Dosierung bei gleichzeitiger Behandlung eventuell niedriger gewählt werden sollte.“

Meine Anregung:

Es sollte auf keinem Fall zu einem Glaubenskrieg kommen zwischen Ihrem Onkologen und der komplementär behandelnden Fachkraft und das Verhältnis zwischen allen Beteiligten sollte ein vertrauensvolles sein. Dennoch lohnt manches Mal Beharrlichkeit, vor allem, wenn Sie als mündiger Patient sich nach reichlicher Information und Abwägung von der Misteltherapie ein besseres Durchstehen der Chemotherapie versprechen.

Die Misteltherapie hat in der begleitenden Krebstherapie ihren festen Platz erobert, und sie ist zu jedem Zeitpunkt auch sinnvoll einsetzbar.  Wichtig bei allem ist, dass sowohl der Onkologe als auch der Patient und ich an einem Strick ziehen.

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3 Responses to Misteltherapie während der Chemo – ja oder nein?

    Tanja Karius
    Commented:  23. Mai 2012 at 08:01

    Hallo,

    sehr interessanter Artikel. Viele Grüße, Tanja

    Antworten
    M.Wagner
    Commented:  26. Juli 2012 at 20:36

    Hallo Frau Wiesman,
    war innerhalb acht Jahren vier mal an Krebs erkankt.
    Drei verschiedene primär Tumore und an einer Metastase.
    Habe beim ersten Krebs von einer Ärtzin die sich auf
    Naturheilkunde spezialisiert hat Iscador empfohlen bekommen.
    Es wurde mir zwei mal die Woche gespritzt, nach einem Monat
    eine höhere Dosis. Begleitet wurde die Therapie mit einer Vitamin C
    Infusion.
    Ich kann die Misteltherapie nur bestens empfehlen!
    Ich konnte schon nach kurzer Zeit Bäume ausreisen.

    Viel Erfolg mit Ihrer Praxis

    Martin

    Antworten
      Helga Wiesmann
      Commented:  30. Juli 2012 at 15:25

      Hallo Herr Wagner,
      das glaube ich. Und es freut mich immer wieder, wenn ich solche guten Nachrichten lese.
      Vielen Dank für Ihren Kommentar und weiterhin beste Gesundheit!
      Helga Wiesmann

      Antworten

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